Auf den harten März mit insgesamt neun Spielen folgt ein nicht wesentlich weniger anstrengender April. Zwar haben die Basketball Löwen Braunschweig in diesem Monat „nur“ sechs Spiele vor der Brust, allerdings treffen sie in den ersten drei Wochen auf die aktuellen Top3 BBL-Teams München, Ludwigsburg und Berlin. Den Auftakt in den April macht jedoch die Begegnung am Ostermontag beim ehemaligen Löwenkapitän Tommy Klepeisz und seinem Team ratiopharm ulm, das als Tabellensiebter auf klarem Playoff-Kurs ist. Tipoff in der ratiopharm arena ist um 20.30 Uhr, MagentaSport überträgt die Partie live ab 20:15 Uhr.
Sauer und enttäuscht waren die Löwen nach ihrer letzten 93:94-Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn. Sauer auf sich selbst. Zwar haben sie in dieser Partie eine deutliche Verbesserung bei den Freiwürfen (82,6 Prozent) und Ballverlusten (11) gezeigt, es aber trotzdem bereits zum dritten Mal binnen kurzer Zeit nicht geschafft, einen deutlichen Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Neben erheblichen Problemen in der Eins-gegen-Eins-Verteidigung waren es in der zweiten Halbzeit auch die eigenen Unzulänglichkeiten, die den kämpfenden Bonnern nach bereits 18 Punkten Rückstand doch noch den Sieg ermöglicht haben. Die Niederlage war auch deshalb schmerzhaft, weil das Strobl-Team in der ersten Halbzeit einmal mehr gezeigt hatte, was in ihm steckt. Da spielten die Löwen tollen Team-Basketball mit guter Ballbewegung, hohen Trefferquoten von der Dreierlinie und einer Verteidigung, die zumindest im zweiten Viertel auf dem guten Niveau war, das sie zuvor beim Sieg gegen Frankfurt gezeigt hatten. „Wir waren sehr gut und bereit in der ersten Halbzeit. Aber es war zu erwarten, dass Bonn sich steigern würde. Am Ende kommt es in jedem Spiel, vor allem in den engen, auf die Fehler an - und davon haben wir vor allem in der entscheidenden Schlussphase zu viele gemacht“, so Headcoach Pete Strobl.
Dass es aber auch anderen Teams so ergehen kann und die Löwen einen Comeback-Sieg landen können, hat zum Beispiel das Hinspiel gegen ratiopharm ulm am 7. Februar gezeigt. Damals lagen die jungen Wilden gegen den Playoff-Anwärter schon mit 14 Punkten hinten, konnten in der zweiten Halbzeit angeführt vom nun verletzten Lukas Meisner das Spiel drehen und es schließlich über viel Kampfgeist, eine bessere Defense und gutes Teamplay mit 94:92 für sich entscheiden. Kampfgeist, Teamplay und eine gute Verteidigung wird es am Ostermontag erneut brauchen, wenn Kapitän Jallow & Co. zum Rückspiel bei den offensivstarken und variablen Ulmern (86,3 PpS) antreten.
Die Schwaben sind seit Anfang März auf den Import-Positionen wieder vollständig: Nach langer Verletzungspause ist der defensivstarke John Petrucelli zurück auf dem Parkett, zudem wurde Small Forward Cameron Clark nachverpflichtet. Dennoch waren die Ulmer zuletzt nicht in guter Form und haben von ihren lediglich fünf Spielen im März nur eins zum Anfang des Monats gegen die Hamburg Towers gewonnen (89:76). Darauf folgten zwei zu verschmerzende Niederlagen gegen ALBA BERLIN und den Tabellenführer MHP RIESEN Ludwigsburg. Allerdings waren die anschließenden deutlichen Schlappen auswärts beim Vorletzten RASTA Vechta (77:92) und Brose Bamberg (74:88) überraschend.
Am gestrigen Donnerstag fand die Mannschaft von Headcoach Jaka Lakovic zurück in die Erfolgsspur und holte sich einen souveränen 88:64-Sieg gegen dezimierte Würzburger. Dabei war der US-amerikanische Center mit deutschem Pass Dylan Osetkowski mit 21 Punkten Topscorer. Er führt das Team auch über die Saison gesehen als bester Punktesammler an (14,5 PpS/5,9 RpS), gefolgt von Nationalspieler Andreas Obst (13,3 PpS), Point Guard Troy Caupain (12,1 PpS/3,9 ApS) und Tommy Klepeisz (9,8 PpS).
Die Ulmer sind mit einer 40-prozentigen Dreierquote das zweitbeste BBL-Team in dieser Kategorie. Obst, Caupain und Klepeisz drücken zusammen 13,3-mal pro Spiel von der Dreierlinie ab. Dabei versenkt Obst ganz starke 50 Prozent seiner Würfe, während die anderen beiden knapp an der ebenfalls sehr guten 40-Prozentmarke kratzen. Demitirus Conger (47,2 Prozent), Aric Holman (45,2 Prozent) und Kapitän Per Günther (36,6 Prozent) nehmen zwar deutlich weniger Würfe von Downtown, treffen aber ebenfalls bei hoher Quote.
„Ulm spielt einen gut strukturierten Basketball und eigentlich kann jeder von ihnen gut werfen. Aber sie haben auch sehr spielintelligente Spieler, wie beispielsweise Tommy und Dylan Osetkowski und sie verfügen zudem mit Troy Caupain, aber auch Andy Obst über gute Eins-gegen-Eins-Spieler. Wir werden als Team einen deutlichen besseren Job in der Verteidigung als zuletzt gegen Bonn machen müssen. Wir müssen definitiv besser rotieren und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein“, sagt Strobl mit Blick auf die Montagspartie.
Comments