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Taylan Camlidere

Rorie sorgt 0,8 Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung


 

Was für eine wunderbare Bescherung! 0,8 Sekunden vor dem Ende hat Basketball Löwen-Spielmacher Ahmaad Rorie am Samstagabend mit einer starken Einzelaktion für den Sieg und ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gesorgt. Er traf nach einem Spinmove per Korbleger zum 83:82 (43:51) und ließ die 4.396 Zuschauenden in der Volkswagen Halle nach einem unfassbar spannenden Krimi gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg jubeln. Dabei waren die #jungwildhungrigen Löwen von Headcoach Jesús Ramírez in der ersten Halbzeit zunächst zweistellig ins Hintertreffen geraten und konnten den von der Dreierlinie heiß gelaufenen Tabellensechsten der easyCredit BBL zu selten stoppen. Das gelang anschließend besser. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel durch die Verteidigung und ein besseres Rebounding gedreht“, sagte Ramírez, dessen Mannschaft nur noch weitere 31 Punkte zuließ und durch die gute Arbeit am Brett mehr Rhythmus bekam. Das zahlte sich aus: Die Löwen kamen heran und hatten Anfang des letzten Viertels den Ausgleich erzielt. Ab diesem Zeitpunkt war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das mit dem besagten Wahnsinnswurf von Matchwinner und Topscorer Rorie (18 Punkte) sein packendes Ende fand. 

 

Die Löwen waren gegen den Playoff-Kandidaten aus Ludwigsburg erneut nicht komplett angetreten – Ferdinand Zylka fehlte neben Gian Aydinoglu (Daumenverletzung) aufgrund eines Infekts. Aber das Kompensieren von erkrankten oder verletzten Spielern hatte das Ramirez-Team in den vergangenen Wochen ja schon häufiger zur Aufgabe und dies zumindest zuletzt beim Auswärtserfolg in Bonn gut gelöst. Da fehlte ihnen TJ Crockett Jr.. Der war wieder dabei, kam aber von der Bank und sah von dort, wie seine Mannschaft gut ins Spiel fand. Das gestaltete sich zunächst ausgeglichen, wenngleich die Gäste deutlich besser als die Löwen trafen. Vor allem von der Dreierlinie hatten die RIESEN gleich einen guten Rhythmus und versenkten in den ersten zehn Minuten drei von vier Würfen vom Perimeter.

 

Diese Wurfstärke der Gäste war neben einigen Ballverlusten und nur 43-prozentiger Zweierquote mit der Grund dafür, weshalb die Löwen mit einem 20:25 ins zweite Viertel gingen. Doch war dieser kleine Rückstand dank eines erneut fokussiert auftretenden Sananda Fru nach einigen Minuten wieder egalisiert. Die Löwen spielten aber auch mannschaftsdienlich und fanden dadurch immer wieder den offenen Mann. Auch an der Dreierlinie. Doch wollten ihre Distanzwürfe nicht fallen. Martin Peterka war glücklos, TJ Crockett Jr. hatte noch keinen Rhythmus und Ferdinand Zylka fehlte eben krank. Bei den Ludwigsburgern sah das ganz anders aus. Die hatten sich ja schon im ersten Viertel warmgeschossen und liefen nun richtig heiß. Sie trafen im zweiten Viertel fünfmal von der 6,75-Meterlinie und vor allem Jayvon Graves zeigte sich eiskalt. Der RIESEN-Guard nutzte aus, dass die Braunschweiger Verteidigung zu weit weg stand und war mit zehn Punkten entscheidend daran beteiligt, dass die Löwen im Nu mit 36:49 hinten lagen.



 

Zur Halbzeit hatten Rorie und Co. den Rückstand immerhin auf acht Zahler verkürzt 43:51), aber glücklich war Jesús Ramírez nicht über den bisherigen Auftritt. „In der ersten Hälfte waren wir soft, nicht auf den Punkt da und haben die Dinge zu spüren bekommen, in denen Ludwigsburg sehr gut ist“, sagte der Löwen-Headcoach, der in der Pause aber die richtige Ansprache fand. Denn mit Beginn der zweiten Spielhälfte waren seine Löwen defensiv wach. Ihnen gelangen mehrfach Stopps, zudem waren sie bei den Rebounds viel präsenter. Beides sorgte dafür, dass das Ramírez-Team auch offensiv selbstbewusster wurde. So sorgte Nicholas Tischler mit einem Reverse-Dunk für ein Highlight und traf kurz darauf per Dreier zum 52:56 (25. Min.). Aber die RIESEN wussten gute Aktionen der Löwen noch zu kontern und blieben deshalb in Führung.

 

Mit Beginn des letzten Viertels stand es 62:69, doch spürten die Löwen ebenso wie die Zuschauer, dass da was ging. Der Support schallte lautstark durch die Volkswagen Halle und davon beflügelt glich das Ramírez-Team, bei dem jeder Spieler offensiv wie defensiv etwas beisteuerte, in der 32. Minute aus. Die Partie war packend, umkämpft und die Löwen schafften es immer wieder, die Ludwigsburger zu stoppen. Aber sie belohnten sich dafür zu wenig und ließen hochprozentige Chance liegen. Die Gäste waren da etwas abgebrühter und holten sich das 74:78 (36. Min.). Aber genau jetzt war TJ Crockett Jr. da. Der Löwen-Topscorer erzielte sieben Punkte in Folge und verschaffte seiner Mannschaft bei noch 86 Sekunden einen Vorteil. Der war aber nach zwei Ballverlusten in dieser wichtigen Phase ganz schnell verpufft und plötzlich führten die RIESEN nach einem nicht geahndeten Foul an Crockett Jr. bei noch sechs Sekunden mit 81:82. Es kam zum Showdown. Das angesagte Play funktionierte nicht, weshalb der vor den Augen seiner Mutter gut aufspielende Ahmaad Rorie improvisierte. Er zog zum Korb, hebelte die Verteidigung des Gegners mit einem Spinmove aus und traf per Korbleger zum 83:82. Das war 0,8 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung und der umjubelte Sieg zum Weihnachtsfest.   

 

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Ich habe heute in der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Löwen-Team gesehen, aber in der ersten Hälfte waren wir soft, nicht auf den Punkt da und haben die Dinge zu spüren bekommen, in denen Ludwigsburg sehr gut ist. Es waren also zwei Gesichter, die wir gezeigt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann durch die Verteidigung und ein besseres Rebounding gedreht. Wir haben hier Anpassungen vorgenommen und das sehr gut umgesetzt. Offensiv sind wir immer noch nicht gut genug, aber da können wir durch unser Selbstvertrauen Gutes bewegen und den Spirit dafür hatten wir heute.“   

Josh King (MHP RIESEN Ludwigsburg): „Glückwunsch an Braunschweig, sie haben den Sieg verdient. Sie haben am Ende die wichtigen Plays gemacht, als sie diese brauchten und uns ist das offensichtlich nicht gelungen. Wenn wir ein Team wie Braunschweig auswärts schlagen wollen, dann müssen wir viel besser spielen. Nochmal Glückwunsch und wir müssen jetzt einen Weg finden, um nach heute wieder zurückzuschlagen.“

 

Basketball Löwen: Crockett Jr. 13, N. Tischler 11 (6 Rebounds), Bango 8 (10 Rebounds), Fru 7, B. Tischler 5, Rorie 18 (7 Assists), Peterka 5, Gerhardt n.e., Njie 11 (4 Assists), Sylla 5.

MHP RIESEN Ludwigsburg: Hammond 3, Bähre 2, Patrick J. 5, Graves 22, Patrick J. n.e., Buie 9 (6 Assists), Lewis 6, Childs 9, Melson 15, Polas Bartolo 8, Santana-Mojica n.e., Edigin 3 (8 Rebounds).



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