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Respekt! Dezimierte Löwen verkaufen sich teuer gegen Double-Sieger



  • Löwen ohne Vier: Neben Mushidi fehlten auch Wank, van Slooten und Robinson

  • Meisner & Co halten ALBA BERLIN in zweiter Halbzeit bei 31 Punkten

  • Strobl: „So ein Spiel gegen diese Mannschaft ist unter diesen Umständen ein Ausrufezeichen"

Die Vorzeichen der Sonntags-Partie gegen ALBA BERLIN standen für die Basketball Löwen Braunschweig nicht gut. Am vergangenen Donnerstag hatten sich im ersten Spiel nach der Quarantäne gleich zwei Spieler verletzt: James Robinson (Handprellung) und Luc Van Slooten (Gehirnerschütterung) mussten neben den ohnehin schon fehlenden Kostja Mushidi und Lukas Wank pausieren. Doch obwohl das Team von Löwen-Headcoach Pete Strobl dadurch deutlich geschwächt war, verkaufte es sich richtig teuer gegen das Euroleague-Team aus Berlin und musste sich nur knapp mit 76:82 (43:51) geschlagen geben. Zwar gerieten die jungen Wilden schon im ersten Viertel mit acht Zählern in Rückstand, konnten sich aber immer wieder herankämpfen und kompensierten ihre Ausfälle mit Energie und Einsatz. Außerdem machten die Löwen den Gästen vor allem in der zweiten Halbzeit mit wechselnden Verteidigungen das Leben richtig schwer und nahmen den Berlinern damit den Rhythmus. So musste auch Berlins Trainer Israel Gonzalez, der den an Corona erkrankt gewesenen Headcoach Aito Garcia Reneses bis zu seiner vollständigen Genesung vertritt, anerkennen: „Sie haben gute Arbeit geleistet, uns unsere Stärken zu nehmen.“ Schlussendlich zeigte sich aber die Qualität des Double-Siegers, der auf das Herankommen der Löwen immer eine Antwort hatte und angeführt von Simone Fontecchio (16 Punkte) die Partie für sich entschied. Bei den Löwen avancierte der stark aufspielende Lukas Meisner mit 17 Zählern zum Topscorer. Zudem verdiente sich Garai Zeeb lobende Worte von Strobl, der defensiv, aber auch offensiv mit sechs Assists eine gute Leistung zeigte.

Während die Löwen arg dezimiert ins Spiel gingen, war beim Gast nach der Rückkehr von Luke Sikma im vorherigen Euroleague-Spiel am Donnerstag nun auch Marcus Eriksson wieder im Kader. Und ALBA hatte den besseren Start, legte sehr treffsicher los. Das war bei den Löwen anders, die zwar früh zwei Dreier trafen, dann aber doch einiges liegen ließen und mit 11:19 in Rückstand gerieten. In den letzten drei Minuten des ersten Viertels gelang es dem Strobl-Team jedoch, den Favoriten mit defensiven Stopps etwas auszubremsen. Zudem trafen die Löwen in Korbnähe besser und kämpften sich über den auffälligen Bryon Allen (10 Punkte) und mit guten Aktionen von Gavin Schilling auf 26:26 heran.

Leider verpuffte dieses starke Finish recht schnell, weil die Löwen im zweiten Viertel vier Minuten brauchten, bis sie ihre ersten Punkte erzielten. Die Würfe waren an sich gut, aber der Korb war wie vernagelt. Die Berliner nutzten das natürlich und zogen mit einem 11:0-Lauf auf 26:37 davon (14. Minute). Trotzdem gab sich das Strobl-Team nicht auf, sondern kämpfte sich zurück. Topscorer Lukas Meisner ließ den Knoten mit einem Dreier platzen und in der 17. Minute waren die Löwen beim Stand von 36:40 wieder im Spiel. Allerdings zeigte der Favorit seine Klasse und antwortete auf den Braunschweiger 10:3-Lauf mit zwei Dreiern und einem Dreipunktespiel (Korb plus Foul), ehe es nach Punkten des guten Garai Zeeb und von Karim Jallow mit 43:51 in die Halbzeit ging.

„Wir wollten kämpfen, wir wollten alles geben und wir wollten gut verteidigen“, sagte Pete Strobl nach der Partie. Und das taten die Löwen, die das dritte Viertel ausgeglichen gestalteten (13:13). Die kamen mit einer bissigen Verteidigung aus der Kabine zurück, verloren aber auch sehr oft den Ball. Das ging den Berlinern jedoch nicht anders, die nicht ins Laufen kamen und ihren Rhythmus verloren hatten. Ein Beleg dafür: ALBA machte von insgesamt 13 Punkten in diesem Viertel nur sieben aus dem Feld. Der Strobl-Truppe gelang es, die zuvor über 60-prozentige Berliner-Feldtrefferquote auf 52 Prozent zu drücken und zwischenzeitig erneut auf vier Zähler zu verkürzen (56:60). Aber wie schon zuvor wusste ALBA auch jetzt zu kontern und lag nach 30 Minuten mit acht Zählern vorne (56:64).

Wer gedacht hätte, dass die ersatzgeschwächten Löwen jetzt nachlassen würden, der sah sich getäuscht. Zwar baute der Double-Sieger seinen Vorsprung zunächst wieder auf zehn Punkte aus (58:68), doch kamen die Löwen mit Energie und Einsatz erneut zurück. Sie hingen sich rein, kämpften und holten allein im letzten Viertel nochmal zehn Freiwürfe heraus, wenngleich sie insgesamt wieder zu viele vergaben. Aber es blieb dabei: Wann immer die Löwen dran waren, antwortete Berlin. So zum Beispiel als der starke Kapitän Lukas Meisner zum 72:77 traf und ALBAs Louis Olinde direkt im Gegenzug einen Notwurf-Dreier versenkte. 46 Sekunden vor dem Ende verkürzte der erneut auffällige Bazou Koné (14 Punkte) gar auf vier Zähler, aber Maodo Lo traf darauf zum 76:82 und machte damit den Deckel drauf.

Trainerstimmen zum Spiel:

Pete Strobl (Basketball Löwen): „Gratulation an Coach Gonzalez und seine Mannschaft. Wir wussten vor diesem Spiel, dass es sehr schwer wird - auch ohne Quarantäne und ohne dass uns ein paar wichtige Spieler fehlen. Unter diesen Umständen sind wir froh, dass wir gemacht haben, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten kämpfen, wir wollten alles geben und wir wollten gut verteidigen. Wir haben viele verschiedene Dinge probiert, um sie zu stoppen und ihnen ihren Rhythmus zu nehmen. Teilweise hat das gut funktioniert. Wir sind allerdings sauer, dass wir zu viele Freiwürfe liegen gelassen haben. Aber so ein Spiel gegen diese Mannschaft ist unter diesen Umständen ein Ausrufezeichen und zeigt, dass wir tollen Basketball spielen können. Wir wollen immer auf so einem Niveau spielen. Ich hoffe sehr, dass unsere angeschlagenen Jungs bald wieder dabei sind. Es ist sehr schwer, mit so wenig Spielern zu spielen. Ich muss deshalb auch Jannik Göttsche, Anthony Watkins und Simon Roosch loben. Wir brauchen die Jungs im Training. Wir brauchen sie sehr, auch wenn sie sind nicht so viel spielen. Aber sie sind immer da, auch um uns zu pushen.“

Israel Gonzalez (ALBA BERLIN): „Ich bin glücklich, das Spiel gewonnen zu haben. Es war schwer für uns, wir haben unseren Rhythmus nicht gefunden. Wir konnten die Rebounds nicht kontrollieren und sind nicht so ins Laufen gekommen, wie wir es mögen. Braunschweig hat aber auch ein sehr gutes Spiel gemacht, mit viel Energie und Einsatz gespielt. Ich mag die Mannschaft. Sie haben gute Arbeit geleistet, uns unsere Stärken zu nehmen. Wir waren vielleicht noch etwas besser in den Ballverlusten, aber es war ein schweres Spiel für uns.“

Basketball Löwen: Koné 14, Watkins, Zeeb 5 (6 Assists), Allen 13 (3 Assists, 3 Ballgewinne), Meisner 17 (3 Assists), Göttsche, Peterka 4 (3 Assists), Roosch n.e., Schilling 11 (8 Rebounds), Jallow 12.

ALBA BERLIN: Lo 10 (3 Assists), Siva 9, Delow n.e., Eriksson 8, Mattisseck 3, Schneider, Olinde 13 (5 Rebounds), Fontecchio 16, Thiemann 8, Granger 3 (6 Assists) Sikma 4 (7 Rebounds, 4 Assists), Lammers 8 (5 Rebounds).






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