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Taylan Camlidere

Löwen können Energie des MBC in der zweiten Halbzeit nicht matchen

  • Bazou Koné erzielt mit 21 Punkten seine BBL-Bestleistung

  • Löwen kassieren 32 Fouls und MBC erhält 39 Freiwürfe

  • Strobl-Team kann nur zweites Viertel gewinnen

„Wir haben einen Mangel an Trainingseinheiten und das hat man gemerkt. Normalerweise spielen wir ein hohes Tempo, sehr physisch. Heute konnten wir das nicht machen“, sagte Basketball Löwen-Headcoach Pete Strobl nach der heutigen 91:104-Niederlage (54:49) gegen den SYNTAINICS MBC. Es war das erste Spiel seiner Mannschaft nach der Quarantäne und das gestalteten die Löwen auf heimischem Parkett in der Volkswagen Halle trotz all der Widrigkeiten und fehlender Trainingseinheiten umkämpft und lange eng. „Uns war aber klar, dass unsere Chance kommen wird, je länger das Spiel dauert. (…) Und mit der Extra-Energie, die wir in den letzten fünf Minuten hatten, haben wir das Spiel am Ende sicher gewonnen“, brachte es Gäste-Coach Silvano Poropat auf den Punkt. Die Löwen hatten in dieser durchaus zähen Partie viele Ballverluste (17) sowie defensive Probleme mit den MBC-Big Men Benedikt Turudic (22 Punkte) und Ex-Löwe Aleksandar Marelja (14). Aber trotzdem ihr Akku in der zweiten Halbzeit zunehmend leerer wurde, lagen sie in der 38. Minute nur mit fünf Punkten hinten. Ein dann gepfiffenes unsportliches Foul gegen das Strobl-Team und daraus folgende sechs Punkte zum 87:98 für die Gäste besiegelte schließlich die Niederlage. Bei dieser stach Bazou Koné für die Löwen mit seiner BBL-Bestleistung von 21 Punkten heraus. Beim MBC war Liga-Topscorer Michal Michalak mit 23 Punkten einmal mehr bester Punktesammler.

Beide Teams starteten mit wenig offensivem Rhythmus. Zwar forcierten die Löwen im ersten Viertel gleich sechs MBC-Ballverluste, allerdings schlugen sie daraus mit mehrfach vergebenen Korbmöglichkeiten zu wenig Kapital. Die Gäste machten das besser, klauten den Löwen auch fünf Mal den Ball und bestraften das. Sie trafen ihre Zweipunktewürfe bei 70 Prozent und das führte mit zu einem 7:0-Lauf der Wölfe. Doch den daraus resultierenden Rückstand (11:17) konnte das Strobl-Team angeführt vom guten Kapitän Lukas Meisner bis zum Viertelende wieder wettmachen.

Mit 21:22 ging es in die zweiten zehn Minuten, in denen die Löwen zunehmend Probleme mit der Verteidigung unterm Korb und vor allem mit Benedikt Turudic hatten. Der MBC-Rückkehrer war neben zwei Dreiern von Liga-Topscorer Michalak und Brembly maßgeblich daran beteiligt, dass die jungen Wilden in der 16. Minute mit 31:40 zurücklagen. Doch dann starteten die Löwen um den treffsicheren Martin Peterka plötzlich durch: Defensiv gelangen ihnen Stopps und auf der anderen Seite des Feldes versenkten sie in den verbleibenden vier Minuten bis zur Halbzeit fünf Dreier. Darüber drehten sie das Spiel zum 54:49-Halbzeitstand.

Diesen Schwung konnten die Löwen nach der Pause aber nicht mitnehmen. Bazou Koné gab zwar mit seiner Energie und seinem Drang zum Korb wichtige Impulse. Doch fielen die Würfe wieder deutlich schlechter. Vor allem aus der Distanz: Sechs Mal warfen die Löwen im dritten Viertel vom Perimeter, aber kein einziger Versuch fand das Ziel. Hinzukommend wurden die Gäste aggressiver, zogen immer wieder Fouls - teils auch strittige - und gingen mehrfach an die Freiwurflinie. „Wir haben den Jungs gesagt, wir sind stolz, dass wir gekämpft haben. In der zweiten Halbzeit waren wir aber immer eine Sekunde zu spät“, konstatierte Strobl nach dem Spiel, das seine Mannschaft trotz schwindender Energie nach 30 Minuten noch offenhalten konnten.

Zu Beginn des letzten Viertels betrug der Rückstand nur drei Punkte (68:71). Allerdings wuchs der schnell an, weil die Löwen in den ersten zwei Minuten nur einen Punkt machten und der MBC sieben (69:78). Das Strobl-Team kämpfte sich über den starken Koné wieder heran, aber die Gäste kamen durch Offensiv-Rebounds wiederholt zu zweiten Chancen und erhielten allein im letzten Viertel 20 Freiwürfe. Die Löwen erarbeiteten sich davon auch 13, trafen aber nur sieben. Zudem war bei ihnen jetzt wenig Bewegung und Tempo im Spiel. Dennoch lagen sie in der 38. Minute nur mit fünf Punkten hinten, ehe ein unsportliches Foul gegen Gavin Schilling gepfiffen wurde. Der MBC machte daraus sechs Punkte zum 87:98 und das war gleichbedeutend mit der Entscheidung der Partie.

Trainerstimmen zum Spiel:

Pete Strobl (Basketball Löwen): „Gratulation an den MBC zum verdienten Sieg. Wenn man sich die Statistik anschaut, sieht man, dass wir 32 Fouls hatten und der MBC nur 23. Sie hatten dadurch viele Freiwürfe. Ich muss aber sagen, dass wir diese Energie, die sie besonders in der zweiten Halbzeit hatten, leider nicht matchen konnten. Es war eine neue Erfahrung für uns alle aus der Quarantäne zu kommen. Wir haben es versucht. Wir haben den Jungs gesagt, wir sind stolz, dass wir gekämpft haben. In der zweiten Halbzeit waren wir aber immer eine Sekunde zu spät. Jede Entscheidung war ein bisschen spät, jeder Schritt in der Verteidigung war ein bisschen spät. Wir haben einen Mangel an Trainingseinheiten und das hat man gemerkt. Normalerweise spielen wir ein hohes Tempo, sehr physisch. Heute konnten wir das nicht machen. Wir müssen so schnell wie möglich in den nächsten Tagen und Spielen unseren Rhythmus finden, so dass wir wieder Braunschweiger Basketball spielen können. Wir werden keine Ausreden finden. Wir sind sehr froh, dass wir überhaupt Basketball spielen können und dürfen. Jetzt müssen wir als Mannschaft einen Weg finden, wieder Spiele zu gewinnen.“

Silvano Poropat (SYNTAINICS MBC): „In der Vorbereitung auf das Spiel kam so das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen können. Wir haben versucht mit einigen Änderungen eine andere Energie in unser Spiel zu bringen, als gegen Frankfurt und Chemnitz. Das ist uns gelungen. Aus unerklärlichem Grund sind wir aber in den letzten vier Minuten des zweiten Viertels zusammengebrochen. Braunschweig hat da aber auch das Tempo erhöht und alles getroffen. Uns war aber klar, dass unsere Chance kommen wird je länger das Spiel dauert. Zu unserem Glück haben wir sehr schnell im dritten Viertel das Spiel wieder auf unsere Seite gebracht. Und mit der Extra-Energie, die wir in den letzten fünf Minuten hatten, haben wir das Spiel am Ende sicher gewonnen. Für uns ist das ein unglaublich wichtiger Sieg. Wir haben jetzt fünf Siege nach elf Spielen, das ist echt toll. Wir werden uns jetzt aber nicht ausruhen, sondern weiter kämpfen. Wir hoffen auch, dass Michal Michalak irgendwann wieder richtig gesund wird. Da ist am Ende des Spiels wieder was passiert, da müssen wir mal schauen. Es war ein erwartet hartes Spiel. Braunschweig ist eine sehr physische Mannschaft, aber die paar mehr Tage in der Halle haben dann für uns den Unterschied gemacht.“

Basketball Löwen: Koné 21 (4 Ballgewinne), Watkins, Zeeb, van Slooten 2, Allen 8 (4 Assists), Meisner 12, Robinson 12 (6 Assists), Göttsche n.e., Peterka 16 (5 Rebounds), Schilling 14 (8 Rebounds), Jallow 6 (5 Rebounds).

SYNTAINICS MBC: Brembly 10 (5 Rebounds), Krstanovic, Kerusch 7, Hill 9, Hartwich, Coleman 6, Marelja 14 (7 Rebounds), Hooker 5, Michalak 23 (6 Rebounds), Rogic 8 (8 Assists), Turudic 22 (6 Rebounds).




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