Basketball Löwen Braunschweig News
Am Sonntag werden die Basketball Löwen Braunschweig ein letztes Mal in dieser easyCredit BBL-Saison 2020/21 für ein Spiel auf dem Parkett stehen. Der 34. Spieltag der Hauptrunde führt sie zu den JobStairs GIESSEN 46ers, die seit vergangenem Dienstag zusammen mit RASTA Vechta als sportlicher Absteiger feststehen. Die Mannschaft von Löwen-Headcoach Pete Strobl reist mit dem Ziel nach Hessen, ihre Serie von fünf Siegen in Folge auf sechs auszubauen und die Saison auf dem neunten Tabellenplatz zu beenden. Tip-off der Begegnung in der Sporthalle Gießen-Ost ist um 15 Uhr, MagentaSport überträgt die Partie live.
„Die Mannschaft spielt jetzt so gut zusammen, hat sich sehr gut entwickelt und es macht viel Spaß, ihr zuzuschauen. Da ist es schon schade, dass die Saison jetzt endet“, sagt Löwen-Geschäftsführer und -Sportdirektor Nils Mittmann. Er kann auf eine insgesamt erfolgreiche Saison zurückblicken, die seinen Worten zufolge aber auch turbulent und herausfordernd war. Turbulent und herausfordernd aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und unter anderem deshalb, weil die Löwen vielen Widrigkeiten trotzen mussten, wie zum Beispiel der zweimaligen Quarantäne oder der Verletzung von Leistungsträger Lukas Meisner.
Dass die Löwen die Saison am Sonntag nun abschließen, bewertet Nils Mittmann in Anbetracht all der Unwägbarkeiten deshalb grundsätzlich als einen Erfolg. „Wir haben dann 34 Spiele gemacht und es gibt uns noch, wie auch die 17 anderen BBL-Standorte. Das allein ist aufgrund der schwierigen Zeiten schon ein Erfolg für die Liga und den Sport“, so der Löwen-Geschäftsführer, der bezüglich des sportlichen Abschneidens fortführt: „Die Tatsache, dass wir die Saison voraussichtlich auf dem 9. Tabellenplatz beenden, ist natürlich sehr respektabel. Aber ich bewerte die Saison auch losgelöst vom Tabellenplatz als erfolgreich, weil wir spielerisch klare Fortschritte gemacht haben. Gerade im defensiven Bereich haben wir uns deutlich weiterentwickelt und machen dort nicht mehr so viele Fehler wie in der Hinrunde. Zudem ist das Kommunikationsverhalten innerhalb der Mannschaft besser geworden, die sich auch offensiv sehr zum Positiven entwickelt hat und mittlerweile viel bessere Entscheidungen trifft.“ Das war in den vergangenen Wochen deutlich zu sehen, nicht nur aufgrund der positiven Spielergebnisse. Die Mannschaft harmonierte sehr gut miteinander und ist auch laut Pete Strobl immer stärker geworden. Zuletzt gewann sein Team bei den Telekom Baskets Bonn - das war ein Gegner, gegen den die Löwen im Saisonverlauf zuerst im Pokalwettbewerb und dann im Hinrundenspiel verloren hatten. Dass sie nun auswärts bei ihnen siegreich waren, unterstreicht die von Nils Mittmann angesprochene positive Entwicklung als Team, aber auch der einzelnen Spieler. „Wir haben in dieser Saison gute Ansätze gezeigt und bewiesen, dass junge deutsche Spieler Verantwortung übernehmen und Spiele entscheiden können. Ich denke, das hat viele überrascht, mich aber nicht. Wichtig ist jedoch, dass wir das entsprechend fortsetzen, in unseren Nachwuchs investieren und die nötigen Strukturen schaffen. Da ist die Arbeit mit einer erfolgreichen Saison nicht getan, sondern fängt sie erst an. Dementsprechend freuen wir uns auch auf den Sommer, weil das für uns als Club ein wichtiger Zeitraum ist, um weiter an unserer Entwicklung zu arbeiten“, so Mittmann über das weitere Vorhaben der Löwen.
Die haben mit Blick auf die kommende Saison durch die sportliche Qualifikation und die Lizenzerteilung bereits eine gewisse Planungssicherheit, was man von ihrem letzten Gegner in dieser Saison nicht behaupten kann. Die Gießener stehen zwar seit der Niederlage am Dienstag in Bamberg als zweiter sportlicher Absteiger fest, könnten jedoch über eine mögliche Wildcard in der BBL bleiben. Allerdings ist zum einen noch keine Entscheidung seitens der Liga hinsichtlich einer Eröffnung des Wildcard-Verfahrens gefallen und zum anderen unklar, ob die Gießener sich das Startrecht in der BBL dann auch erkaufen wollen würden. Sie befinden sich also in einem Schwebezustand, von dem sich die Mannschaft um Trainer Ralf Scholz in ihrem letzten Saisonspiel aber sicherlich nicht beeinflussen lassen wird.
Die Hessen haben in den vergangenen Spielen einen harten Kampf um den Klassenerhalt geboten und sich durch Siege über Chemnitz und Vechta bis Dienstag die Chance auf den Ligaverbleib erhalten. Dabei wurden sie zuletzt vor allem von Spielmacher Diante Garrett (15,5 PpS; 4,9 ApS) und Center John Bryant (13,9 PpS; 7,4 RpS) getragen, die die 46ers auch als beste Punktesammler anführen. Mit dem gegen Bamberg ausgefallenen Jonathan Stark (12,1 PpS) und Scottie James Jr. (10,4 PpS) punkten zwei weitere Spieler zweistellig. Das gilt auch für die Routiniers Brandon Thomas und Brandon Bowman, die allerdings schon seit mehreren Spielen aufgrund von Verletzungen fehlen. Löwen-Headcoach Pete Strobl charakterisiert die Gießener als ein insgesamt sehr talentiertes und vor allem offensiv gefährliches Team (85,5 PpS). „Sie können unfassbar gut scoren, weshalb wir nur eine Chance haben, wenn wir sie stoppen können. Die Verteidigung wird der Schlüssel in diesem Spiel sein“, sagt Strobl, der keine Zweifel daran hat, dass seine Mannschaft auch in diesem letzten Spiel noch einmal alles für den Sieg geben wird: „Wir haben die Saison über eine Sieger-Mentalität entwickelt und werden bis zur letzten Sekunde hart arbeiten.“
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